Vor 4 Jahren war ich zum ersten Mal in Sri Lanka. Ich hatte mich auf schöne Strände, spannende Regenwälder und idyllische Berglandschaften aus diversen Reiseblogs eingestellt. Kaum dort angekommen, habe ich jedoch noch einen ganz andere Seite des Landes kennengelernt: Das immense Leid der Straßenhunde. Und so hat es sich einfach nicht richtig angefühlt, den Cocktail aus ner überteuerten Strandbar zu schlürfen, während Straßenhunde mit Steinen vom Privatstrand vertrieben werden um jenseits der Aufmerksamkeit von Touristen verhungern müssen. So habe ich kurzerhand meinen Reiseplan in den Müll geworfen, um mich den Straßentiere zu widmen, wo es nur ging. Mit einem Kofferraum voller Futter haben wir Hunde gefüttert, sie medizinisch behandelt und sie im schlimmsten Fall auch in unserem Leihwagen mitgenommen. So wie auch "Udo" und "Eddie", zwei einsame Babies ohne Mama, welche die nächsten Tage wohl nicht überlebt hätten. Als zwei von geschätzt mehr als 3 Millionen Straßenhunden in Sri Lanka hatten die beiden das Glück von nun an ein behütetes Leben mit uns in Deutschland, München führen zu dürfen. Doch immer, wenn Udo und Eddie mich mit ihren rehbraunen Augen anschauen, erinnern sie mich an das Leid ihrer Geschwister und Freunde, die auf den Straßen Sri Lankas zurückgeblieben sind und täglich ums bittere Überleben kämpfen müssen. So ergibt es sich, dass ich diesen September zum dritten Mal ein Kastrationsprogramm in Sri Lanka vor Ort durchführe, um einen Beitrag zur Minimierung von Sri Lankas Straßenhunden zu leisten. Diesmal wird das Programm in der Region Deniyaya stattfinden, einer von vielen Regionen in Sri Lanka wo es weder Tierheime, Tierschutzorganisation oder Tierärzte mit Augenmerk auf Straßen Hunde gibt. Während wir bei den vorherigen beiden malen, jeweils 100 Tiere kastriert und geimpft haben, ist unser diesmaliges Behandlungsziel 300 Tiere, sodass wir geschätzt >90% aller Straßen Hunde in der Region Deniyaya behandelt haben werden. Dazu wird ein Team aus Tierärzten und Helfer/Innen zusammengestellt und eine kleine Touristen Lodge gemietet, die während der Zeit des Programms zu einer Operationsklinik umgebaut wird. Wir fangen die Tiere behutsam ein, behandeln sie und setzten sie wieder am Einfangort aus. Neben der Kastration, Impfung und Entwurmung behandeln wir auch sonstige Krankheiten wie das enorm verbreitete TVT – eine höchst ansteckende, krebsartige Geschlechtskrankheit, die unbehandelt zum Tode führen kann. Bild TVT. Neben besitzerlosen Straßenhunden oder Katzen behandeln wir auch Haustiere der Einheimischen, die sich eine solche medizinische Behandlung für ihre Tiere sonst niemals leisten könnten. Weil ein Kastrationseingriff für die Hunde sehr belastend ist, führen wir bereits jetzt Vorfeld ein mehrmonatiges Fütterungsprogramm durch, um die Hunde in der Zielregion für den Eingriff zu stärken. Ein vor-Ort lebendes Helferteam verteilt daher momentan täglich hunderte Portionen selbstgekochtes Hundefutter. Zudem haben wir aus unseren vorherigen Kastrationsprogrammen gelernt, dass der Zustand einzelner Hunde nach der Operation über Tage hinweg sehr kritisch sein kann. Ohne intensiver Beobachtung und Behandlung kann dies zum Tod führen. Deshalb bauen wir als parallele Vorbereitungsmaßnahme ein kleines Tierheim im Zentrum von Deniyaya auf, wo die Hunde gewissenhaft nachversorgt werden können. Zudem soll dies der Beginn des ersten Tierheims in Deniyaya sein, um perspektivisch für die Straßen Hunde in der gesamten Region sorgen zu können. Mit einer Anfangskapazität von etwa 20 Hunden möchten wir bis Anfang September gewappnet sein. Somit ist das Tierheim nicht nur ein wichtiges Element für ein gewissenhaftes Kastrationsprogramm, sondern legt auch das Fundament für eine grundsätzliche Verbesserung der Situation für Straßen Tiere in der gesamten Region Deniyayas. Die bisherigen Kastrationsprogramme sind maßgeblich von mir als Privatperson finanziert worden. Weil wir aber gemeinsam mehr schaffen können, bin ich diesmal für jeden finanziellen Support dankbar. Das Spendenziel von 16.700 EUR ist daher wie folgt zusammengesetzt: Im Durchschnitt kostet eine Operation (Kastration, Impfung und ggf. weitere Operationen) 26EUR. Mit unserem Ziel von 300 Eingriffen liegen wir bei etwa 8.000 EUR. In diesen Kosten inbegriffen ist das medizinische Personal (2 Tierärzte und medizinische Helfer/innen), Medikamente und medizinisches Material, sowie das „Catcher Team“, welches mit einem Transporter die Tiere aus der Region einsammelt und wieder zurückbringt – also der Krankentransport, sozusagen. Die angemietete Lodge für das 4–5-tägige Kastrationsprogramm beläuft sich auf etwa 2.000EUR. Mitinbegriffen ist die Nutzung der gesamten zur Verfügung stehenden Fläche zum Aufbau einer provisorischen Operationsklinik. Zudem sind die Übernachtungskosten des gesamten Teams (etwa 15 Personen) inkl. 100% veganer Teamverpflegung mitberücksichtigt. Für die vorbereitende Stärkung & Fütterung der Hunde sind etwa 900Eur pro Monat notwendig, welche die Kosten der Futterzutaten (Reis, Linsen, Gemüse, etc.), die Kochbetriebsmittel (Gasbrenner, Gas, etc.) sowie die Futterauslieferung (Anmietung eines „TucTuc“ Taxifahrer inkl. Benzin) berücksichtigt. Auf drei Monate Fütterung sind es somit etwa 2.700EUR. Der Aufbau des Tierheims mit einer Anfangskapazität von etwa 20 Hundelebensplätze kostet 4.000EUR. In diesen Kosten sind Landstück, Zäune, Hundehütten und Arbeitsmittelkosten (Fahrzeuge, Werkzeuge, etc.) miteinbegriffen. Die darauffolgenden Betriebsmittel (Futtermittel, Arbeitsmittel, Energie-&Wasserversorgung) sind hier noch nicht mitberücksichtigt. Jede einzelne Spende würde uns, aber ganz besonders den Straßenhunden im wahrsten Sinne die Welt bedeuten. Dies wird besonders deutlich wenn man sich den Fakt vor Augen hält, dass jede EINZELNE unkastrierte Hündin der Ausgangspunkt von mehr als 5.000 Nachkommen auf einem 5-Jahreshorizont sein kann. Mit dem Kastrationsprogramm verbessern wir somit nicht nur das Leben der momentan existierenden Straßenhunden, sondern wir ersparen zukünftigen Hunden ein potentielles Leben voller Leid. Ich lade somit jeden herzlichst ein, mit uns gemeinsam das Leben vieler Hunde in Sri Lanka zu verändern. Und dabei verspreche ich, dass jeder einzelne Cent vorzeigbar in maximaler Konstruktivität im Sinne des Tierwohls umgesetzt wird. Weil wir dabei nicht das eine Lebewesen durch das ein anderes Lebewesen aufwiegen wollen, ist unser gesamtes Programm durch einen veganen Grundgedanken geleitet – von der Fütterung der Hunde bis hin zur Lebensmittelversorgung unseres Teams während des gesamten Programms. Und vielleicht ergibt sich ja dann auch eines Tages für den ein oder anderen die Reise nach Sri Lanka. In dem Fall bist du herzlichst eingeladen, unser Shelter in Deniyaya in direkter Nähe zu einem wundervollen Urwald zu besuchen. Herzlichen Dank, Christian PS. auf unserer Instagram Page Paws of Deniyaya
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